Fehlsichtigkeit

Für eine genaue optische Abbildung von Objekten ist es erforderlich, dass diese scharf auf der Netzhaut abgebildet werden. Dafür müssen ins Auge fallende Lichtstrahlen auf die Netzhaut fokussiert werden. Für dieses Sammeln der Lichtstrahlen sind am Auge Hornhaut uns Augenlinse zuständig. Liegt der Brennpunkt (Fokus) der gesammelten Lichtstrahlen nicht auf der Netzhaut, spricht man von Fehlsichtigkeit oder Ametropie. Es gibt unterschiedliche Fehlsichtigkeiten: Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit, Astigmatismus und Alterssichtigkeit. Fehlsichtigkeit kann mit Brillen, Kontaktlinsen und in geeigneten Fällen durch ein operatives Verfahren behoben werden.

Kurzsichtigkeit (Myopie)

Bei der Kurzsichtigkeit liegt der Brennpunkt vor der Netzhaut. Die Brechkraft von Hornhaut und Augenlinse sind zu stark und/oder das Auge ist zu lang gebaut. Um diese Fehlsichtigkeit auszugleichen braucht man Zerstreuungslinsen. So könnte eine Brillenkorrektur z.B. – 5,0 sphärisch (Dioptrien) lauten.

Weitsichtigkeit (Hyperopie)

Bei der Weitsichtigkeit liegt der Brennpunkt hinter der Netzhaut. Die Brechkraft von Hornhaut und Augenlinse sind zu schwach und/oder das Auge ist zu kurz gebaut. Um diese Fehlsichtigkeit auszugleichen braucht man Sammellinsen. So könnte eine Brillenkorrektur z.B. +4,0 sphärisch (Dioptrien) lauten.

Astigmatismus (Stabsichtigkeit)

Beim Astigmatismus sind Brechkraft von Hornhaut und /oder Augenlinse nicht in allen Achsen gleich. Sie sind nicht exakt kugelförmig geformt, und brechen daher an unterschiedlichen Achsen des Auges unterschiedlich. Bei regulärem Astigmatismus stehen die am stärksten brechende Achse und die am schwächsten brechende Achse im rechten Winkel zueinander. Aus diesem Grunde wird ein Punkt als Stab auf der Netzhaut abgebildet (Stabsichtigkeit). Diese Fehlsichtigkeit kann mit Zylindergläsern ausgeglichen werden. Der Zylinder wird an die jeweils bestehende Hauptachse des Auges orientiert. Zusätzlich kann natürlich auch eine Kurz- oder Weitsichtigkeit bestehen. So könnte eine Brillenkorrektur z.B. –2,0 sphärisch und +1,5 zylindrisch auf 60 Grad lauten.

Alterssichtigkeit (Presbyopie)

Unsere Augenlinse verliert kontinuierlich die Fähigkeit sich zu verformen und so Objekte die sich in der Nähe befinden scharf abzubilden. Diese Verformung der Linse, die es uns ermöglicht Objekte in unterschiedlicher Entfernung scharf zu sehen nennt man Akkommodation. Ab etwa dem 45-igsten Lebensjahr wird es dann notwendig für das Sehen in der Nähe Lesebrillen zu tragen. Weitsichtige brauchen meist etwas früher Lesebrillen, Kurzsichtige können oft ohne Lesebrillen auskommen. Um in der Nähe zufokusieren ist mehr Brechkraft nötig als in der Ferne. Eine Lesebrillenkorrektur könnte z.B. +3,0 sphärisch lauten.